„Überall ist Leben“ – im Titel des neuen Dossiers zu Naturverbindung im Sinne der Erd-Charta klingt ein Lied aus der Sammlung „Komm und schau dich um“ an, die Anfang des Jahres im Strube-Verlag erschienen ist:
Tonbeispiel zu „Überall ist Leben“:
Das Lied wie auch die anderen Lieder der Sammlung wurde entwickelt, um Menschen mit einem einfach erlernbaren Instrument – der Ukulele – die Möglichkeit zu geben, eigene Naturerfahrungen und Ideen mit in die Liedstrophen einzubauen.
So geschehen z.B. bei einem Beteiligungsprojekt in den Herbstferien an der Grundschule Tremser Teich in Lübeck, bei dem Kinder sich drei Tage lang Gedanken machten zum Naturraum in ihrem Lebensumfeld. Beobachtungen und Eindrücken, die sie dabei sammeln konnten, wurden zusammengetragen, diskutiert, ausgewertet, weitergedacht – und zwischendurch auch zur Neugestaltung einiger Liedstrophen verwendet. Das gelingt erstaunlich einfach und spontan per Zuruf – denn das Lied ist so angelegt, dass für Strophenvariationen keine Reime gefunden werden müssen, sondern schon durch die Änderung von wenigen Worten ein Bezug zum eigenen Erleben herstellbar ist: Statt „Auf der Erde, hoch im Baum…“ werden im Gespräch und per Zuruf einfach Entdeckungen der Kinder aufgegriffen, die zuvor bei der Naturerkundung eine Rolle gespielt haben: verschiedene Schnecken und Vögel zu Land und am Wasser, besondere Bäume und Pilze…
Im Bezug zur Erd-Charta heißt es in der Einführung zum Liederheft:
Durch das gemeinsame Singen kann eine emotionale Beziehung zur Mitwelt ausgedrückt werden: in der Begegnung mit Menschen wie als Teil von dem, was wir Natur oder auch Schöpfung nennen. Das geschieht hier in der uns vertrauten Sprache – verbunden mit Musik und Ideen aus anderen Sprachräumen – orientiert an der gemeinsamen ethischen Grundlage der von vielen Beteiligten verfassten Erdcharta:
„Die Erde ist unser Zuhause: Die Erde ist nur ein kleiner Teil des riesigen Weltalls, in dem wir leben. Die Erde selbst ist voller Leben, mit einer Vielzahl von Pflanzen, Tieren und Menschen. Zum Überleben brauchen wir Menschen die Erde, das Wasser, die Luft, die Pflanzen und die Tiere. Daher ist es unsere Pflicht, sorgsam mit dem Leben auf der Erde umzugehen.“ (aus: www.erdcharta.de / Textversion für Kinder und Jugendliche)
Naturkundliches und ökologisches Entdecken und Erkennen spielen dabei eine wichtige Rolle. Doch auch Schöpfungsspiritualität, wie sie in den verschiedenen Religionen der Welt in unterschiedlicher Weise ausgeprägt ist, bereichert die Vorstellung von Rhythmen und Kreisläufen, in denen sich unser gemeinsames Leben bewegt.
Mit Kunst und Kultur wird davon erzählt und an die gemeinsame Verantwortung erinnert, aber immer wieder auch die Freude und das Staunen über das Lebendige zum Ausdruck gebracht. (Vgl. dazu Erdcharta, 14b)
Daraus ergeben sich vielfältige interaktive und naturbezogene Einsatzmöglichkeiten mit Kindern, Jugendlichen wie Erwachsenen.