„Unter der Haut“ – fünf Entdeckungen zu Weihnachten, inspiriert von Figuren des Bildhauers Johannes Caspersen. So der Titel einer kleinen Serie von Beiträgen, die mit dem 24. Dezember 2020 anlässlich der neuen Krippe in der St. Petri-Kirche zu Flensburg ihren Anfang nimmt und Tag für Tag fortgesetzt wird – heute nun der Abschluss:
Folge 5: Sich verbinden – beweglich bleiben
Drei Figuren, drei Haltungen, drei Perspektiven – als Familie gehören sie zusammen, auch wenn die Aufstellung hier distanzierter wirkt als bei vielen anderen Darstellungen, die die „Heiligen Familie“ nah beieinander in inniger Gemeinschaft zeigen.
Gestaltet aus einem einzigen Stamm sind ganz unterschiedliche Profile herausgearbeitet worden. Zwischen ihnen bleibt noch Platz, Bewegungsfreiheit, Raum für verschiedene Interpretationen.
Hoffnung und Zweifel brauchen einander
Hier die Hoffnung, dort der Zweifel, mittendrin und in allem die Geschöpflichkeit – so eine von vielen Möglichkeiten, das Bild zu beschreiben. Weil die Hoffnung ohne den Zweifel zur Illusion werden kann. Weil der Zweifel ohne die Hoffnung zur Verzweiflung führt. Weil das Geschöpfliche die gemeinsame Mitte und Beziehung ausmacht. Und weil diese Konstellation in ihrer Verbundenheit beweglich bleibt, sich wandelt, verletzlich ist und Heilsames in sich trägt.
Davon erzählt sie, die neue Krippe von Johannes Caspersen in der St. Petri Kirche im Norden von Flensburg – Weihnachten 2020. Und sicher davon nicht allein…Noch bis Ende Januar 2021 bleiben die Figuren stille Begleiter, Fragensteller, seltsame Gäste für alle, die in diesem Raum Ruhe suchen, vielleicht Begegnung erleben, sich wundern…
Danach ziehen sie sich zurück. Was bleibt?
Susanne Brandt