Sternstunde am Weg
ein Nicken von mir zu dir
zarte Begegnung
Er wirkt zart, fast etwas durchsichtig mit seinen weiß-grünlichen Sternblüten – der „Nickende Milchstern“. Auf dem Weg zum Wochenmarkt fiel er mir im Gebüsch am Wegrand auf. Nicht, weil er besonders hervorsticht, sondern weil ich zunächst nicht wusste, was da wächst. Darum habe ich besonders genau hingeschaut, habe gezeichnet – und recherchiert: Nickender Milchstern. Der gilt in Deutschland als eher selten und daher geschützt. Vor allem in alten Park- , Kloster- und Schlossanlagen sind noch größere Vorkommen zu verzeichnen – in Berlin oder Potsdam zum Beispiel. Aber hier in Lübeck-St. Lorenz? Zwischen den Kleingärten? Gut möglich, dass er irgendwo hinter den wilden Hecken als Gartenpflanze kultiviert worden ist und von dort den Weg über den Zaun ins Freie gefunden hat, sich hier nun weiter wild ausbreiten mag, gleich neben den violetten Mondviolen…
Mond und Sterne – die Namen der Pflanzen sind oft bilderreich und beflügeln die Fantasie. Je farbiger sich die Vorstellungen und Assoziationen dazu entfalten können, desto leichter bleiben sie in Erinnerung. Das genaue Hinschauen, Zeichnen und Beschreiben hilft dabei, sich über poetische und emotionale Zugänge die ökologischen und naturwissenschaftlichen Hintergründe der Wegrand-Botanik zu erscließen. Und Nature Journaling lädt dazu ein, sich im Alltag immer wieder und überall darauf zu besinnen…
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