Lebensbilder im binationalen Gespräch – zwischen Verdichtung und Weite, zwischen alten Traditionen und Neuentwicklungen bewegen sich Geschichte und Geschichten. Das gilt für literarisches Erzählen mit Illustrationen – wie hier bezogen auf die Kamishibai-Praxis – ebenso wie für das, was wir lebendig um uns herum wahrnehmen und mit in die Begegnung als Erfahrung einbringen. Ein Dank an alle, die bei der Kamishibai Konferenz mit Nakladatelství PASPARTA und Don Bosco Medien in Prag einen so lebendigen Austausch dazu ermöglicht haben.
Denn das brauchen wir: Den Diskurs zu verschiedenen Ansätzen und Vorstellungen, wie wir das Leben im Rahmen der kulturellen Bildung beschreiben, wie wir uns dazu selbst in der Interaktion mit Kindern verstehen und ihre Meinungen und Ideen aufgreifen.
Wir brauchen den Perspektivwechsel, der uns an die Vielfalt von Möglichkeiten erinnert, eine Erzählsituation zu gestalten, auch vor dem Hintergrund verschiedener Arbeitsweisen, pädagogischen Konzepte, Bild- und Textsprachen.
Wir brauchen Einblicke in das, was uns gemeinsam als Lebensthemen verbindet und wie wir uns darin durch Zusammenarbeit stärken können: in der Begegnung der Generationen, mit Offenheit für Diversität in mehrfacher Hinsicht, bei Prävention und Stärkung von Zusammenhalt.
Wir brauchen Ermutigung zum Ausprobieren, Zuhören und Weiterlernen mit einer Haltung, die weder von Gleichgültigkeit noch von „Deutungshohheit“ in der Auseinandersetzung mit anderen Haltungen und Sichtweisen geprägt ist.
Und nicht zuletzt: Wir brauchen Zeit, Mittel und Bereitschaft, um solche Erfahrungen an anderen Orten in der lebendigen Begegnung sammeln zu können – nicht nur virtuell.
Auch die Atmosphäre einer Stadt und die Energie in der Natur am Rande solcher Konferenzen tragen ihren Teil dazu bei.
Zum Thema: https://www.socialnet.de/lexikon/Kamishibai
Susanne Brandt
