Die „Waldworte des Tages“ geben immer wieder Anlass, die eher unbekannten Dichter/-innen und ihre Werke vorzustellen – wie hier die Poetin und Übersetzerin Hedwig Lachmann.
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Die Sonne steht schon tief. Wir scheiden bald. Leis sprüht der Regen. Horch! Die Meise klagt. Wie dunkel und verschwiegen ist der Wald! Du hast das tiefste Wort mir nicht gesagt. –
Fühlst du den Hauch? Ein Zittern auf dem Grund Des Sees. Die glatte Oberfläche bebt. Wie Schatten weht es auch um unsern Mund – Wir haben wahrhaft nur im Traum gelebt. –
Hedwig Lachmann (geb. 1865 in Stolp/Pommern, gest. 1918 in Krumbach/Schwaben)
http://www.zeno.org/Literatur/M/Lachmann,+Hedwig
SpaziergangDie Sonne steht schon tief. Wir scheiden bald. Leis sprüht der Regen. Horch! Die Meise klagt. Wie dunkel und verschwiegen ist der Wald! Du hast das tiefste Wort mir nicht gesagt. –
Zwei helle Birken an der Waldeswand. Ein Spinngewebe zwischen beiden, sieh! Wie ist es zart von Stamm zu Stamm gespannt! Was uns zu tiefst bewegt, wir sagen’s nie. –
Fühlst du den Hauch? Ein Zittern auf dem Grund Des Sees. Die glatte Oberfläche bebt. Wie Schatten weht es auch um unsern Mund – Wir haben wahrhaft nur im Traum gelebt. –
Hedwig Lachmann (geb. 1865 in Stolp/Pommern, gest. 1918 in Krumbach/Schwaben)