Schlagwort: Föhr

Föhrer Inselzeiten: Abend

Der Abend zupft leise die Decke zurecht, die federleichte, so weich und so warm, nimmt manchmal die Schlaflosen in den Arm  und lauscht auf den Atem, das Kommen und Gehen in jedem Hauch. Und wenn wir das alles geschehen lassen, nicht fassen können, dann staunt er auch.   Susanne Brandt

Föhrer Inselzeiten: Sie wuchert am Wegrand…

Sie wuchert am Wegrand – die Gänsedistel, trinkt sich satt an der Sonne und verschenkt dann ihr Licht ohne Dornen,  so sanft, dass dichte Wolken ins Staunen kommen und dünnhäutig werden.   Susanne Brandt

Föhrer Inselzeiten: Zerzauste Bäume

Zerzauste Bäume wissen von dem Wind, der unermüdlich durchs Geflecht der Äste fegt, bis sich die Krone elegant zur Seite legt, das Tanzen lernt, zu eignen Formen findet, mit Himmel und mit Erde sich verbindet, auch in der Stille noch die Spur des Sturmes trägt, von Widerstand und Zuneigung geprägt.   Susanne Brandt

Föhrer Inselzeiten: Juli

Die Schwalben schlagen kühne Kapriolen und Austernfischer werfen ihren Schrei weit übers Feld und hoch zum blauen Himmel, die Wolken ziehen ungerührt vorbei, verwandeln ihre Formen in der Schwebe, verbinden sich, verwehen nach und nach. Der Wind vom Meer tanzt durch die Traumgebilde und hält die Lust am Fabulieren wach. Susanne Brandt

Vom Werden auf Erden – Orgelmusik und Texte im Friesendom

Eli, Eli – es möge endlos sein: der Sand und das Meer, das Rauschen des Wassers, ein Funke des Himmels, verströmendes Licht. Lass endlos sein das Beten der Menschen, die Stimmen, die Stille, ein Klingen vor dir. Text (im Original Hebräisch): Hannah Szenes (1921-1944) Deutsche Nachdichtung: Susanne Brandt Melodie: David Zehavi  / (aus: Kirchentagsliederheft FreiTöne, 2017)