Schlagwort: Flüchtlinge

Sonntagsmomente: Verwurzelung – ein Essay

Sprache lebt von Bildern. Genauer gesagt: Ihre Lebendigkeit offenbart sich durch verschiedene Blickwinkel und Hintergründe beim Denken und Deuten von Worten. Mit einem dieser Worte ist mir das kürzlich mal wieder neu bewusst geworden: Verwurzelung. Wer dabei zunächst an Stillstand und Sicherheit denkt, wird schnell merken: Verwurzelung hat eher mit Beweglichkeit und Beziehungen zu tun.

Sonntagsmomente: Gesichter erzählen von Leben und Tod – gegen die Gewalt im Mittelmeer

“Ich lebe am Meer. Unzählige Male habe ich Zeichen in den Sand gemalt, die von der nächsten Welle überspült und unkenntlich gemacht worden sind. Ein Spiel im Rhythmus der Gezeiten. Mit diesem Gesicht aber ist es anders! Nur wenige Sekunden, dann waren auch seine Konturen fortgespült. Ich stand daneben und konnte das nicht verhindern. Kein

Farben, Steine, Zauberkugeln. Spielerisch vertraut werden mit der fremden Sprache

Viele beglückende menschliche Begegnungen prägten einen Weiterbildungstag für Lesepaten/-innen und Vorleser/-innen am gestrigen Samstag. Es ist beeindruckend und ermutigend zu erleben, wie engagiert so viele Ehrenamtliche daran mitwirken, Kindern beim Vertrautwerden mit Sprache und Lesen einfühlsam zur Seite zu stehen. Dabei geht es nicht vorrangig um Leseleistung, sondern vielmehr um emotionale und soziale Aspekte, die mit der wachsenden  Ausdruckskraft

Buch-Tipp: Ramas Flucht

Einige ganz unterschiedliche Sach- und Bilderbücher zum Thema „Flucht“ sind in den vergangenen Monaten erschienen. Da reiht sich dieser neue Titel ein und fällt zugleich aus dem Rahmen. Denn allein schon die Entstehungsgeschichte und Illustrationsart ist bemerkenswert: Die poetische Ich-Erzählung eines Kindes, das mit seiner Familie die Heimat verlässt, führt entlang an Bildszenen, die der

Menschliche Stimmen statt mediale Stimmungen: einander zuhören und ermutigen

Viele Menschen sind nach Deutschland geflohen, weil sie hier auf eine demokratische Verfassung hoffen, die ihre Menschenrechte und Menschenwürde wahrt und Menschen vor Verfolgung, Diskriminierung und staatlicher Willkür schützt. Daraus ergibt sich eine gegenseitige Achtung und Verantwortung, die immer noch viel zu oft als einseitige Bringschuld „uns“ gegenüber missverstanden wird. Denn wir haben uns im Alltag nicht weniger dieser