Es gibt im Miteinander der Menschen und Religionen Dinge, die lassen sich besser erzählen als erklären. Inspiriert von einem Volksmärchen, das sowohl jüdischer als auch arabischer Herkunft ist und im Ursprung eigentlich von zwei Brüdern handelt, wird hier die Geschichte einer friedlichen Begegnung und gegenseitigen Fürsorge mit zwei Freundinnen neu entfaltet: Jaffa und Fatima – die eine Jüdin, die andere Muslima – leben auf benachbarten Dattelfarmen. Als eine Trockenzeit die Ernte beeinträchtigt, machen sich die beiden Frauen nicht nur um ihr eigenes Wohl Gedanken, sondern sorgen auch für das Auskommen der anderen.
Deutlich wird im Verlauf der mit wenigen Worten und ausdrucksstarken Bildtafeln erzählten Legende, wie die Frauen ihre verschiedenen Religionen und Traditionen leben. Gleichzeitig zeigt sich dabei, dass Unterschiede nicht immer Auslöser für Konflikte sein müssen. Damit vermittelt die Geschichte eine alte und zugleich hochaktuelle Botschaft des Friedens für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Unaufdringlich und ohne missionarischen Unterton trägt sie zu Toleranz und Sensibilisierung angesichts von verschiedenen religiösen Bedürfnissen und Lebensweisen bei, die nebeneinander Raum finden können.
Jaffa und Fatima – Schalom, Salaam. Nacherzählt von Fawzia Gilani-Williams. Illustrationen von Chiara Fedele. Aus dem Englischen von Myriam Halberstam, 32 Seiten, Illustrationen durchgängig, gebunden, ab 4 Jahren, Euro 12,95
Weitere Informationen: http://www.hagalil.com/2018/05/jaffa-und-fatima/
Susanne Brandt