Wege & Worte – das ist eine nachhaltig gestaltete Reiseweise mit sieben B‘s: Benelux mit Bahn, Bed & Breakfast, Bibliotheken, Beginenhöfen, Begegnungen – eine Mischung aus Wegen im Freien wie durch Räume, die in besonderer Weise von Worten, von Poesie und inspirierenden Geschichten geprägt sind und neue Gedichte und Gedanken entstehen lassen.
Station 4: Leuven – die Glockenspiele
Gestern die Poesie am Wegrand, heute die Musik, die vom Himmel fällt – überall dort, wo es ein Carillion, ein Glockenspiel im Turm gibt. Und an denen kommt man in den alten Städten von Flandern nicht vorbei.
Die Glockenspiel-Schule in Mechelen ist von internationaler Bedeutung. Die belgische Glockenspielkultur gehört zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Und hier in Leuven mischen sich ihre Klänge mit der besonderen Atmosphäre des Großen Beginenhofes, der wiederum zu den Stätten des UNESCO Welkulturerbes gehört.
Wie die Poesie, so verändern auch die Glockenspiel-Klänge das Gehen, wecken Erinnerungen, stoßen Gedanken an, inspirieren zu Bildern, Worten, Vorstellungen in der Bewegung. In einem großen Areal kann man dabei verschiedene Wege einschlagen, sich von den kunstvollen Komposition oder einfachen Melodien aus wechselnden Himmelsrichtungen begleiten lassen, vielleicht die Töne mit Texten verbinden, manchmal inwendig oder auswendig dazu singen. Es gibt Freiheits- und Friedensglocken mit erstaunlicher Tiefe und Klangweite…
Verdichtet…
Carillion
Ein Windhauch mischt sich in das Klanggewebe.
Kein Saal trennt die Musik vom Rest der Welt.
Es ist, als ob Gesang vom Himmel fällt
mit Worten, die hier unten erst entstehen
im Gehen
Gehen
Gehen
Susanne Brandt