Benelux „Wege & Worte“ – Leuven II

Wege & Worte – das ist eine nachhaltig gestaltete Reiseweise mit sieben B‘s: Benelux mit Bahn, Bed & Breakfast, Bibliotheken, Beginenhöfen, Begegnungen – eine Mischung aus Wegen im Freien wie durch Räume, die in besonderer Weise von Worten, von Poesie und inspirierenden Geschichten geprägt sind und neue Gedichte und Gedanken entstehen lassen.

Station 5: Leuven – Beginenhof als lebendiger Ort

Am letzten Tag der Rail-Runde durch Flandern – bevor es wieder über Amsterdam Richtung Norden geht – wandert der Blick noch einmal etwas genauer hinein in die grünen Winkel und Gärten, die sich hinter den alten Mauern verstecken.

Da: Ein Hinweisschild macht aufmerksam auf eine Baumpflanz-Aktion. Der jung gepflanzte Apfelbaum einer alten Sorte auf öffentlich zugänglichem Wiesengrund ist Teil der Aktion „Laudato Si Boom“, mit der die gemeinschaftliche Anpflanzung von Obstbäumen in der Region gefördert wird.

Die Initiatorinnen und Initiatoren erläutern dazu:

Wir verbinden uns symbolisch mit der Botschaft von Laudato Si: “Jede Gemeinschaft kann vom Wohl der Erde nehmen, was sie zum Überleben braucht, aber sie hat auch die Pflicht, die Erde zu schützen und ihre Fruchtbarkeit für zukünftige Generationen zu gewährleisten”.

Eine Frucht bzw. ein Obstbaum drückt das Anliegen aus, die Früchte der Erde zu teilen. Darüber hinaus dauert es mehrere Jahre, bis der Baum die ersten Früchte trägt. Auch das ist symbolisch: Manchmal braucht es etwas Geduld, um die Ergebnisse unserer Bemühungen zu sehen.

Ein Baum stellt die Verbindung zu Lebensmitteln und zu nachhaltigen klimaresistenten landwirtschaftlichen Systemen wie Agroforstwirtschaft oder Agroökologie her. Er bezieht sich auch auf die jüngsten Gemeinschaftsinitiativen wie das Teilen von Gärten, essbaren Gärten usw.

Aus Sicht der Biodiversität bevorzugen wir die Anpflanzung von alten Sorten und einheimischen Arten aus den ehemaligen Hochstammplantagen, die jetzt leider knapp geworden sind.

Ein Anfang, eine neue Perspektiven an dieser alten Kulturstätte, die bereits vor Jahrhunderten ihre Bewohnerinnen ernährt hat – wir werden sehen…

Verdichtet…

Die Mauer ist steinalt und reich an Spuren 

von Wind und Wetter, Vögeln, Flechten, Moos.

Und nebenan im Garten wird ein Bäumchen groß,

ein Apfelbaum – gepflanzt mit Trotz und Mut

für ungewisse Zeiten – Ende offen.

Und doch: Da fängt was an – 

und siehe: Es ist gut.

 

Susanne Brandt

Susanne.brandt

Bedenkt und entdeckt das Leben in Lübeck oder unterwegs - am liebsten zu Fuß und in der Begegnung mit anderen. Lernt, schreibt, singt, erzählt, teilt und lässt sich jeden Tag vom Möglichen überraschen. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Brandt