„Soziale Natur – Natur für alle“ – grüne Infrastruktur für NaturVielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Zu Fuß unterwegs, ganz selbstverständlich, Tag für Tag, bei Wind und Wetter, aufmerksam und staunend für die Natur am Wegrand zu den wiederkehrenden Alltagszielen. Wohltuende Auszeiten nach vielen Stunden am Computer. Bewegung, die Körper und Seele aufatmen lässt. Chance für Gespräche und Begegnungen zur zweit – gerade dann, wenn soziale Kontakte und Austauschmöglichkeiten pandemiebedingt eine Zeit lang nicht wie gewohnt stattfinden können…

Ist das Wandern? Mit täglichen 10 km vielleicht? Manchmal mehr, manchmal weniger?

Mein heutiger Stadtweg in Flensburg führte durch einen frischen Buchenwald: Der Himmel ist grau. Aber das junge Grün leuchtet. Rechts und links tun sich immer wieder neue Bilder und Formen auf. Nur für heute. Der morgige Tag auf dem Waldweg zeigt ein anderes Gesicht. Wandel in allem.

Nicht allein zur Natur vertieft sich dabei die Beziehung. Auch für „Kultur in Bewegung“ ergeben sich beim Gehen besondere Möglichkeiten. Auf Erzählwegen zum Beispiel…

Der 14. Mai ist der „Tag des Wanderns“ – und da wird nicht allein für den naturnahen Tourismus auf landschaftlich reizvollen Wegnetzen oder die mehrtägige Tour durchs Gebirge geworben. Besonders in den Blick rückt aktuell auch die Bedeutung von grüner Infrastruktur in Wohnortnähe wie auch die Förderung des Fußverkehrs im Alltag.

In einer Pressemitteilung 8/2021 vom 29. April fordert der Deutsche Wanderverband (DWV):
„Grün in der Stadt spielt eine wichtige Rolle für die Resilienz von Städten gegen den Klimawandel, es verbessert die Luftqualität und hilft, die Temperaturen niedriger zu halten. Klimafreundliche Mobilität findet indes nicht nur mit dem Rad sondern auch zu Fuß statt. Fußverkehr muss von daher genauso gefördert werden, wie der Radverkehr, das Netz an naturnahen Fußwegen ebenso ausgebaut, wie das Radwegenetz. Die Entwicklung neuen Wohnraums in den Städten soll eng mit dem Anlegen oder dem Erhalt von Naturräumen und naturnahen sicheren Wegen verbunden werden.“

Der Deutsche Wanderverband begrüßt und unterstützt von daher die Bitte des Deutschen Bundesrates an die deutsche Bundesregierung, grüne Infrastruktur in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) aufzunehmen. Wichtig sei jedoch, dass neben dem Rad- auch der Fußverkehr als klima- und umweltfreundliche Mobilitätsform stärker anerkannt und gefördert werde.

Als eine von rund 30 Expertenorganisationen des UN-Dekade-Kompetenzteams „Soziale Natur – Natur für alle“, das in diesem Jahr seinen Aktions-Zeitraum (aber sicher nicht sein Anliegen in vielen Arbeitsbereichen) zum Abschluss bringt, sorgt der DWV dafür, dass diese Forderung in die kürzlich veröffentlichten Handlungsempfehlungen an Politik und Gesellschaft aufgenommen wurde.

 

Mehr zum Thema: https://waldworte.eu/category/froh-zu-fuss-impressionen-am-wegrand/

 

 

Susanne.brandt

Bedenkt und entdeckt das Leben in Lübeck oder unterwegs - am liebsten zu Fuß und in der Begegnung mit anderen. Lernt, schreibt, singt, erzählt, teilt und lässt sich jeden Tag vom Möglichen überraschen. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Brandt