#wirsehenPfingstrot – am Freitag

“Am kommenden Sonntag, dem 31. Mai, ist Pfingsten. Das Fest von Gott Heiliger Geist. Auf hebräisch heißt dieser Geist: Ruach.
Ruach ist stürmisch und sie ist feurig – so erzählt es die Bibel. Und: Ruach ist ROT. Jedenfalls ist das die Farbe, die zu Pfingsten gehört.
Darum geht es bei dem Online-Projekt #wirsehenPfingstrot in der Woche vor Pfingsten:
Achte auf das Rote. Dokumentiere es unter dem Hashtag #wirsehenPfingstrot”
Alles weitere zu der Initiative und den Initiatorinnen hier:  https://wsww.michaeliskloster.de/aktuelles/2020/aktion-zu-pfingsten

Freitag, 29. Mai 2020 – rote Buchstaben, rot im Rettungsring, rotes Signal

Rote Buchstaben setzen ein Signal. Sie mahnen und erinnern – besonders dort und dann, wenn etwas in Vergessenheit zu geraten droht. Wir leben in einer Zeit, die von vielen Warnungen und Vorschriften geprägt ist. Eine gewisse Achtsamkeit scheint uns bereits antrainiert zu sein. Wache Aufmerksamkeit ist überall gefragt – für Corona. Anderes tritt da schnell in den Hintergrund.

Umso wichtiger: rote Buchstaben für all jene, die schon viel zu lange darauf warten, wahrgenommen und beachtet zu werden – dort, wo Hilfe und Rettung aus den völlig überfüllten Lagern  jetzt so dringend nötig wäre. Bundesweit haben sich mittlerweile mehr als 150 Städte bereiterklärt, Flüchtlinge aufzunehmen. Aber gerade mal 47 Kinder sind bislang aus den Lagern nach Deutschland geholt worden. Weitere sollen folgen – dabei wirkt das zähe Ringen unter den EU-Staaten schwerfällig, unwillig, kraftlos, entwürdigend.

Es gibt Geschichten, die davon erzählen, dass man der Geistkraft allerhand zutrauen kann: Leidenschaft, Empathie, Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Energie zum Handeln. Das bedeutet: Menschen können sich was trauen – mit deutlichen Entscheidungen, beharrlichen Forderungen, demokratischer Mitbestimmung, mit Mut zum Anfangen und einem klaren Blick auf das, was Not wendet. So ein Zutrauen wird begleitet von einem Vertrauen, das nicht blind ist. So ein Zutrauen, so ein Vertrauen sieht Pfingstrot.

Susanne.brandt

Bedenkt und entdeckt das Leben in Lübeck oder unterwegs - am liebsten zu Fuß und in der Begegnung mit anderen. Lernt, schreibt, singt, erzählt, teilt und lässt sich jeden Tag vom Möglichen überraschen. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Brandt