Bei vielen Fortbildungen zu www.nachhaltig-erzaehlen.de im letzten Jahr ging es darum, wie sich kulturelle und eine an Nachhaltigkeit orientierte Bildung im Elementar- und Primarbereich spielerisch verbinden lassen – mit Bilderbüchern, Geschichten und Methoden, die vor allem die Wahrnehmung und die Gestaltungskompetenz fördern. Manchmal kommt das Kamishibai dabei zum Einsatz, manchmal ein Bilderbuch oder eine frei erzählte Geschichte. Bei einem integrierten Ansatz von Sprachförderung und Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es darum, Themen, Methoden und Materialien sinnvoll miteinander zu kombinieren und so in den Alltag einzubinden, dass sich für die Kinder daraus immer wieder neue Erfahrungs- und Mitgestaltungsideen ergeben können – im Hause im im Freien.
Als ein neues kreatives Praxis-Element für www.nachhaltig-erzaehlen.de ist aus den Erfahrungen der vergangenen Seminare und Vorlesestunden wie zur Erweiterung der weiterhin geplanten Seminare für 2020 das Konzept der „Fairen Geschichtenbüdel“ neu entstanden. Und wie immer zu Beginn einer neuen Idee: Zunächst wird eine ganze Weile experimentiert und erprobt. Die Erfahrungen, die dabei in den letzten Monaten gesammelt werden konnten, lassen sich nun zunächst mit folgendem Kurz-Konzept und vier exemplarischen Prototypen zusammenfassen – weiterhin offen für neue Erfahrungen und Ergänzungen:
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„Faire Geschichtenbüdel“ – was steckt dahinter & was ist drin?
Ideengeber waren in der Anfangsphase die bereits in vielen Kitas und manchen Büchereien vertrauten „Geschichtensäckchen“ (für die es wiederum Vorbilder in Schweden gibt). Während diese jedoch oft kleinformatiger sind, eher bei jüngeren Kita- und Krippenkindern zum Einsatz kommen und jeweils für einen bestimmten Vers / eine Mini-Geschichte stehen, sind die „fairen Geschichtenbüdel“ großformatiger (etwas in der Größe eines Kinder-Turnbeutels), und enthalten Materialien, die nach bestimmten Kriterien ausgewählt bzw. selbst hergestellt werden. Sie lassen es oft zu, mit einem Inhalt gleich mehrere Geschichten zu erzählen bzw. zu vermitteln und sprechen damit oft auch noch Vorschul- und Grundschulkinder an.
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Besonderheiten beim „Fairen Geschichtenbüdel“
Das Besondere ist, dass hier neben inhaltlichen und methodischen Aspekten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung wie Mitgestaltungsmöglichkeiten, Sprachförderung und Wertevermittlung auch Kriterien für faire Produkte bei der Auswahl der Spielmaterialien wie der Beutel selbst eine wichtige Rolle spielen (s. dazu Infografik am Ende dieses Beitrags), also jeweils auf die Herkunft der Produkte, auf die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung und auf Materialeigenschaften geachtet wird. Mit älteren Kindern lässt sich das anhand des Materials auch thematisieren.
Und nicht zu vergessen: Wünschenswert ist bei allem eine unkomplizierte Einsetzbarkeit der Materialien drinnen wie draußen sowie eine „Reisetauglichkeit“, so dass das Material auch ohne Auto per Fahrrad, Bahn oder zu Fuß überall mit hingenommen werden kann.
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Vier Beispiele für „Faire Geschichtenbüdel“ aus der Praxis für die Praxis
Mit folgenden Material-Zusammenstellungen (einen kleinen Eindruck von den verschiedenen Materialien vermittelt das Titelfoto dieses Beitrags) zu Mitmach-Geschichten, Gedichten und Spielideen – jeweils verpackt in einem fairen Baumwollbeutel, aus dem die Dinge beim Erzählen hervorgeholt werden – ließen sich bereits gute Erfahrungen sammlen. Sie sind hier als Beispiele für mögliche Varianten zu verstehen und lassen sich mit der Zeit um weitere Text- und Spielideen zu den verschiedenen Grundmaterialien ergänzen:
- Thema Farben/Natur: Text Geschichtenbüdel Farbengedicht
- Eine Mausegeschichte zur Einstimmung: Text Geschichtenbüdel Mützenmaus
- Eine Advents- und Weihnachtsgeschichte mit Figuren (zwei Textfassungen): Text Geschichtenbüdel Theodor, der Zirkusesel Erzählfassung / Text Geschichtenbüdel Theodor, der Zirkusesel in Versen
- Thema Steine: Text Geschichtenbüdel Viele, viele Steine
Zum Buch „Tanzen können auch die Steine“: Liedblatt Tanzen können auch die Steine
Hörprobe zum Bewegungslied:
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Kosten und Beschaffung
„Faire Geschichtenbüdel“ gibt es nicht fertig zu kaufen. Sie lassen sich individuell und variabel mit verschiedenen Materialien je nach Bedarf zusammenstellen. Oft bietet sich die Möglichkeit an, bereits auf vorhandenes Material zurückzugreifen, so dass nicht immer ein Neukauf nötig ist. Die Kosten für einen „fairen Geschichtenbüdel“ mit Inhalt fallen daher ganz unterschiedlich aus: In manchen Fällen kann die Beschaffung der hochwertigen Materialien bei +/- 50 Euro liegen. Andere Büdel wiederum lassen sich z.B. mit selbst gehäkelten oder aus anderen Materialien gebastelten Figuren bzw. mit Dingen aus der Natur ohne nennenswerte Kosten füllen.
Bei eventuellen Investitionen ist zu bedenken, dass es sich um langlebige Materialien handelt, die mit ihren besonderen Eigenschaften beim Betasten und Spielen die Sinne in besonderer Weise anregen und so beschaffen sind, dass sie sich für verschiedene Ideen und Geschichten immer wieder neu kombinieren und variieren lassen. Man braucht also insgesamt nicht so viele verschiedene Geschichtenbüdel, sondern kommt bereits mit 4-5 Materialbeuteln (s. dazu die Beispiele oben) in der Praxis recht weit, weil jeder Beutel mit Fantasie und Kreativität auch zu anderen Texten und Themen einsetzbar ist bzw. zu neuen Geschichten anregen kann, die mit den Materialien von den Kindern erfunden werden.
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Orientierungshilfe bei der Auswahl von Produkten
https://kita-global.de/blog/infografik-faires-spielzeug/