Ein paar Äpfel aus unserer in diesem Jahr so reichen Sommerernte hatte ich für die Vögel zurückgelegt. Jetzt – im nebelgrauen Licht zwischen den Jahren – leuchten sie vor meinem Fenster und locken nach kurzer Zeit die Amseln herbei. Ich beobachte die eleganten Bewegungen, mit denen sie um die Früchte herum tänzeln: ein Wechsel aus genüsslichem Schnäbeln und tiefer Verbeugung, um immer weiter einzutauchen in die süße Frucht. Am Ende bleibt nur die sauber ausgepickte Schale wie ein zarter Lampion zurück…
Die Kerne werden wohl verdaut – und anderswo hin getragen. Dort könnte ein neuer Apfelbaum heranwachsen. Und während ich mir das vorstelle, wirkt der Wintermorgen schon weniger grau und kalt…
Tiefe Verbeugung
vor dem Gold im Nebelgrau
Geschmack des Sommers