Am 9. November: Martin Bubers „dialogisches Prinzip“ – nötiger denn je!

Die freie Zugänglichkeit und Vernetzung von Informationen nimmt weltweit immer größere Dimensionen an.  Oft werden die Chancen des digitalen Informationsaustausches in einer globalisierten Welt als ein Zuwachs an Bildung und Gerechtigkeit beschrieben. Das mag in mancher Hinsicht auch so sein.

Aber unter welchen Bedingungen trägt ein Mehr an frei zugänglichen Informationen wirklich dazu bei, demokratische Prozesse transparenter, Entscheidungen begründeter, Würde und Menschenrechte selbstverständlicher und den Umgang miteinander respektvoller zu gestalten?

Das bleibt die entscheidende Frage. Vermutlich gelingt das nicht ohne geschärfte Achtsamkeit für die wachsenden Gefährdungen der politischen Kultur und der Menschenrechte, die sich allein durch „Informationen“ offenbar nicht abwenden lassen.  Ein Hinterfragen scheint immer wieder geboten. Eine Rückbesinnung auf andere oder ergänzende Ansätze der Kommunikationsphilosophie kann einer kritischen Gegenwartsanalyse wichtige Impulse liefern.

Am heutigen 9. November gilt die Rückbesinnung und das Erinnern zahlreichen Menschen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Anstoß zu wichtigen kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Weiterentwicklungen gegeben haben und dann an der Fortsetzung ihrer Forschungen und Reformen gewaltsam gehindert worden sind. Mit unterschiedlichen Akzenten haben viele von ihnen ihre Vorstellungen von Begegnung und Kommunikation, Humanität und Sinnfragen, Gerechtigkeit und Teilhabe in der Gesellschaft formuliert und so eine Basis gelegt für ein Denken, das späteren Weiterentwicklungen durch andere eine wichtige Grundlage bot.

Im Blick auf das, was von ihren Erkenntnissen überlebt hat, begegnen einem nicht selten drei Namen in einem gewissen Zusammenhang: Martin Buber, Janusz Korczak und Viktor E. Frankl – so auch in dem nachfolgend verlinkten Beitrag. Der Text von Jana Marek und Johannes Schopp unternimmt den Versuch, einige dieser Denkansätze in Hinblick auf ihre heutige Relevanz zu untersuchen und die darin vor allem durch Buber beschriebene Kommunikationsphilosophie im Kontext einer heute zunehmend medialisierten und digitalisierten Welt neu zu betrachten. Lesenswert!

Zur Lektüre empfohlen:

https://im-dialog-ev.de/wp-content/uploads/2016/11/SchoppMarek2013.pdf

Susanne.brandt

Bedenkt und entdeckt das Leben in Lübeck oder unterwegs - am liebsten zu Fuß und in der Begegnung mit anderen. Lernt, schreibt, singt, erzählt, teilt und lässt sich jeden Tag vom Möglichen überraschen. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Brandt