Sie hofft
Gott möge auferstehn
in ihr und allen Menschen,
hebt Stein um Stein
vom Brunnen ab
und schaut hinein
wie in ein Grab,
ruft aus dem Dunkel
Gott ans Licht.
Sie hört
was in der Stille spricht,
traut nicht erstarrten Worten
von Leiden, Tod
und Ewigkeit,
sie tanzt und träumt,
sie singt und schweigt,
dem Wasser gleich, das
fließt und fließt.
Sie spürt,
Gott bleibt nicht stehn in ihr,
lebendig ist die Liebe,
die weder Zeit noch
Grenzen kennt,
die Funken schlägt,
die in ihr brennt,
nicht enden will, nicht
sterben wird.
Susanne Brandt
Für Etty Hillesum (1914-1943)