Schlagwort: Gedicht

Sonntagsmomente: Buschwindchenweise

  Ein feines Windchen weht im Busch und flüstert: Es wird Zeit. Das Buschwindröschen hat’s gehört und öffnet sich ganz weit. Es nickt den Nachbarn freundlich zu, den grünen wie den greisen, bis alle wippen, zart berührt, nach wunderlichen Weisen. Susanne Brandt

Märzsonne oder Von der Poesie des Zufalls

Nun kriecht aus seinem Schneckenhaus das wintermüde Leben: ein Glockenklang, ein Federflaum – aus Schwere wird ein Schweben. Susanne Brandt, am 25.3.2016   Es kann passieren, dass bei der Gartenarbeit unverhofft kleine poetische Miniaturen ihren Anfang nehmen – verdichtete Momente, die einen sozusagen anwehen,  während man gerade dabei ist, im Gartenbeet etwas aufzuräumen. Nun bin ich eigentlich keine besonders eifrige Gartenbeetaufräumerin.

Fluchtgeschichten in Weihnachtsgedichten. Entdeckungen in den Briefen des Lyrikers Arnim Juhre (1925-2015)

Auf meinem Schreibtisch liegen ein paar Bücher mit Weihnachtsgedichten. Was gleich beim ersten Hinschauen auffällt: Aus den Büchern schauen gefaltete Blätter hervor, die zwischen den Seiten liegen. Keine Lesezeichen, sondern Briefe. Der Verfasser der Bücher wie der Briefe ist Arnim Juhre. 90 Jahre alt wäre er im Dezember 2015 geworden. Aus diesem Anlass wurde 2015

„Verfeinere unsere Seelen, damit das Auge unterscheiden kann“ – Impressionen und Gedanken zu den Geflüchteten und Helfenden in Flensburg, Teil 2

Vor zwei Wochen haben ich hier im Blog zum ersten Mal über meine Eindrücke und Erfahrungen in der Begegnung mit Geflüchteten und Helfenden in Flensburg wie unterwegs auf Reisen geschrieben. Damals war nicht absehbar, wie sich das dauerhafte Engagement der freiwillig Engagierten am Bahnhof wie an verschiedenen Orten der Stadt weiter entwickeln würde. Inzwischen habe

Erinnerung an Etty Hillesum zum Weltfriedenstag : Einfacher werden

Etty Hillesum und die Sehnsucht nach Frieden: “Der Frieden kann nur dann zum echten Frieden werden, irgendwann später, wenn jedes Individuum den Frieden in sich selbst findet und den Haß gegen die Mitmenschen, gleich welcher Rasse oder welchen Volkes, in sich ausrottet, besiegt und zu etwas verwandelt, das kein Haß mehr ist, sondern auf weite