An drei Sommer-Ferien-Sonntagen ging es in der Kirche mit Kindern im Friesendom in Nieblum auf Föhr um Geschichten mit Booten,Wellen und Wasser. Wie gut sich die Föhrer Kinder ebenso wie die vielen Urlauberkinder damit auskennen, wurde auch heute bei der gemeinsamen Entdeckung der Geschichte von der Sturmstillung deutlich: Woran man ein aufziehendes Unwetter erkennt? An den dunklen Wolken und den höher werdenden Wellen zum Beispiel. Und was große Stürme und Sturmfluten bewirken können? Dazu hätte ein Junge glatt die ganze große Entstehungsgeschichte von Föhr als Insel erzählen können…
Alles Beispiele dafür, wie sehr das Leben von Menschen – und auch ihre Ängste und Gefährdungen – überall auf der Welt mit dem Wasser verbunden sind und waren. So auch in der Geschichte von der Sturmstillung. Wie hier das aufgewühlte Wasser durch die Ruhe und das Vertrauen, das von Jesus ausgeht, besänftigt wird und der See sich am Ende wieder still vor den Augen der kleinen und großen Entdeckerinnen und Entdecker ausbreitet, hat nichts mit Zauberei zu tun. Denn die Angst der Freunde auf dem Boot ist nicht einfach weggezaubert, sondern weicht eher zögernd einem verwunderten Staunen.
Vertrauen braucht Erinnerungen an ermutigende Erfahrungen
Es werden weiterhin stürmische Tage auf dem See kommen, an denen die Angst vermutlich dazugehört – aber vielleicht auch die Erinnerung an die Verwunderung über die Sturmstillung. Das Vertrauen braucht solche Erinnerungen und Erfahrungen, um wachsen zu können.
Am Ende wurde die Geschichte im Friesendom aus der Erinnerung an die Bilder und Worte nochmal nachempfunden – jetzt mit nur wenigen Worten, dazu aber mit viel Wind und Bewegung. Denn auch mit einem großen Schwungtuch kann die Geschichte nochmal anders lebendig werden – wenn alle Kinder mit ihren Bewegungen daran mitwirken.
Ich persönlich werde besonders das Schlussbild in Erinnerung behalten: der stille Blick aufs Wasser. Ohne Siegerpose. Vielleicht auch nicht mal ganz frei von Angst und Sorge. Aber offenbar frei für eine weite Sicht auf das, was uns widerfahren und begegnen kann. Vertrauen gehört dazu.
Susanne Brandt