Er war Kinderarzt, Reformpädagoge, Literat, Heimleiter, Hausvater, Mitarbeiter beim polnischen Rundfunk. Ein Fragender und (Be)Schreibender mit intensiver Beobachtungsgabe und Einfühlung, besonders für die Entwicklung und Lebendigkeit von Menschen in allen Phasen ihres Wachsens. Im August 1942 wurde er zusammen mit seiner engsten Mitstreiterin Stefania Wilczynska, weiteren Mitarbeitern und über 200 Kindern nach Treblinka deportiert und ermordet.
Hinterlassen hat er uns eine Fülle von Vorträgen, Reflexionen, Tagebüchern und Geschichten aus einer äußerst unsicheren Zeit und bedrohten Momenten: Impulse, um das Werden, Entwickeln und Sein von Leben wahrzunehmen und zu achten.
Können diese Impulse uns heute nützen, wenn Pandemie und Klimawandel bisher sicher geglaubte Parameter und gesellschaftliches Miteinander infrage stellen?
Bei der Jahrestagung der Deutschen Korczak-Gesellschaft e.V. unter dem Titel
„Wer ahnt den Frühling mitten im Herbst?“ Janusz Korczak als Impulsgeber für Fragen in unsicheren Zeiten
werden sich Menschen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vom 22.-24. Oktober 2021 mit dieser Frage befassen. Das Treffen dazu findet diesmal hier im Norden, in der Akademie Sankelmark statt.
Gedanken aus seinen Werken nachklingen lassen
Meine persönliche Annäherung und Auseinandersetzung mit vielen Fragen, die seine Notizen und Reflexionen bis heute anstoßen, geschieht seit rund 30 Jahren in Kontext von Kunst, Kultur, Lese- und Erzählforschung (auch) unter bibliotherapeutischen Aspekten.
Ausgewählte Lieder, die im Laufe der Zeit zu einigen seiner Texte entstanden sind, kommen anlässlich der Tagung neu zum Klingen:
Textsammlung zum Download: Nur Sehnsucht kann ich geben
Ein Hör-Beispiel mit Notenblatt: Wiegenlied für Mose