BNE – wie bei dem sperrigen Begriff „Nachhaltigkeit“ steht auch diese Abkürzung von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ einer lebendigen Vorstellung eher im Wege. Anlässlich der Aktionstage Nachhaltigkeit ist im Verlauf der zurückliegenden Woche zugleich ganz viel davon in der Praxis lebendig geworden: in Bibliotheken und Vereinen, Gärten und Häusern, an Küsten und in Wäldern, Kitas und Schulen… An jedem Tag konnte auch ich an verschiedenen Orten mit anderen Menschen etwas davon erleben, anregen, mitgestalten, vorbereiten…Ein guter Grund also, um das Wochenende als Zäsur wahrzunehmen, sich auf diese lebendige Vielfalt zu besinnen, dankbar auf das oft so konstruktive und solidarische Miteinander zurückzuschauen und wahrzunehmen: Was geschieht da eigentlich wie warum und mit welcher Hoffnung?
Ein paar Gedanken dazu…
BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) meint Welterfahrung in einem umfassenden Sinne. Es geht nicht einfach um eine Ergänzung in den verschiedenen Fachrichtungen (wie Umweltbildung, Sprache, Kultur etc.), sondern um eine grundlegende Haltung und Orientierung in der Beziehung und Verbindung von Mensch und Natur. Wahrnehmung, Beteiligung und Erfahrung von Sinn spielen dabei eine wesentliche Rolle. Geprägt ist diese Orientierung also durch einen anderen Blick für die Mitwelt.
Zu dieser veränderten Sichtweise und Haltung gehören…
- Sinn erfahren durch Gestaltung
- Vorstellungskraft und Ausdrucksfähigkeit entfalten
- Zusammenhänge entdecken und reflektieren
- Offenheit für fairen Diskurs und Perspektivwechsel stärken
- Gerechtigkeit und Solidarität auch im globalen Kontext üben
- Natur-in-allem als Lebensvoraussetzung wahrnehmen und begreifen
- In-der-Welt-sein mit sozialer Verantwortung, Klima- und Ressourcenschutz verbinden
Susanne Brandt, im September 2023