Schlagwort: Naturlyrik

Zum Welttag der Poesie: Anders dichten und denken im Freien

Freiluftpoesie? Das lässt an Freiluftmalerei denken – und in Analogie dazu ist mir die Bezeichnung tatsächlich in den Sinn gekommen. Seit einiger Zeit benutze ich das Wort für lyrische Texte mit einer Entstehungsgeschichte „im Freien“ – immer dann also, wenn ich draußen unterwegs bin und mit einem Gedicht im Kopf und in den Füßen zurückkehre.

Sonntagsmomente: September

Der Sommer lädt zum Fest, bevor er geht, stellt Leitern auf für die, die sich ins Blaue träumen, legt frischen Tau auf Bänke unter Apfelbäumen und schenkt verschwenderisch viel Sonne aus.   Da sitzen Menschen lange noch vorm Haus und saugen tief, ganz tief die Wärme ein.   Sie wird im Winter  tief, ganz tief ein

Sonntagsmomente: Regenbogensommer

Nur für Sekunden nicht festzuhalten gleich wird es regnen es dunkelt schon da malt das Licht ein flüchtiges Zeichen spielt mit dem Wasser erzählt davon wie so ein Schönwerden einfach geschieht aus der Berührung unfassbar klein dennoch der Weite des Himmels traut nicht wie ein Tropfen auf heißem Stein   Susanne Brandt

“Schwebende Zukunft” – eine Ringelnatz-Wanderung an der Küste von Cuxhaven

Im “Hus Kiek in de See” (http://www.hus-kiek-in-de-see.de/) kann man es sich gut gehen lassen – wie einst Joachim Ringelnatz: mit Blick auf See und Schiffe. So jedenfalls hat er es in seinen Erinnerungen “Als Mariner im Krieg” (1928) beschrieben. Als kleines familiäres Hotel ist das Haus heute nicht nur jener Ort, an dem man von

Im Klangland: Neue Gedichte von Dorothea Grünzweig

Wenn Dorothea Grünzweig eine Juninacht im Norden beschreibt, lässt sie den Blick wandern und hält noch die feinsten Abstufungen des Lichts fest. Und der Wechsel der Farben wird zum Wechsel der Laute: „nacht und die linde helle des junis / das wandellicht der mitternacht / die felder steigen beginnen sich zu wellen / halme lösen