Schlagwort: Lyrik

Waldworte des Tages: Hier wohnt die Zeit

Hier wohnt die Zeit. Es zieht sich eine Spur ganz langsam Stein für Stein durch diese Weite. Der Raum erschließt sich neu von jeder Seite. Und jeder Orgelton wird groß und streckt sich aus, verwandelt sanft die Schritte durch das Haus bis manche innehalten, ungeplant, in Bildern lesen, anders als geahnt. Und ohne Eile wird

Verdichtete Stimmen in einer rissigen Welt

“Ein Gedicht kann Gedächtnis stiften und als tote Buchstaben vom lebendig sinnenden Denken zeugen” (Hannah Arendt, aus: “Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte, München 2015) Wie und warum können Gedichte etwas bewirken? Hin und wieder stellt sich für mich diese Frage. Nicht, weil das Schreiben einen zuvor definierten Zweck bräuchte. Vielmehr steht vor dem Schreiben ein

Sonntags(ge)danken mit Walderdbeerenduft

Ein Sonntag – Zeit, sich zu bedanken für all die Walderdbeereranken, die unsren Garten zart durchweben, das Beet mit wildem Wuchs beleben, ins Grüne rote Tupfen mischen bis wir die Ernte fein auftischen in edler Schale zum Dessert. Es sind nicht viele – zugegeben – jedoch: Sie duften umso mehr! Susanne Brandt

Weiter Himmel über dem Stadtrand. Etty Hillesum und die Freiheit der Poesie in einer verengten Welt

Der 21. März trägt als internationaler Gedenktag eine doppelte Bedeutung: als „Welttag gegen Rassismus“ wie als „Welttag der Poesie“. Für mich ein Grund, an Etty Hillesum zu erinnern – und mit ihr und ihren Tagebuchaufzeichnungen  an die Freiheit der Poesie inmitten einer rassistisch verengten Welt: Aus Ettys Tagebuch: „Sonne auf der Veranda, ein leichter Wind weht durch