Kategorie: Kultur der Menschenrechte

„Frühlingsregen“ – ein Nachdenken über das Singen an der Hamburger Talmud-Tora-Schule

Ich denke zurück an die Talmud-Tora-Schule im Hamburger Grindelviertel. Immer wieder. In den 1980er Jahren habe ich dort am Fachbereich Bibliothekswesen, der damals im Gebäude der  jüdischen Talmud-Tora-Schule untergebracht war, meine Diplomarbeit über Geschichte und Ausgabeformen von Kinderliederbüchern geschrieben. Leider wusste ich zu der Zeit noch nicht, dass rund 50 Jahre zuvor – im Jahre

Weiter Himmel über dem Stadtrand. Etty Hillesum und die Freiheit der Poesie in einer verengten Welt

Der 21. März trägt als internationaler Gedenktag eine doppelte Bedeutung: als „Welttag gegen Rassismus“ wie als „Welttag der Poesie“. Für mich ein Grund, an Etty Hillesum zu erinnern – und mit ihr und ihren Tagebuchaufzeichnungen  an die Freiheit der Poesie inmitten einer rassistisch verengten Welt: Aus Ettys Tagebuch: „Sonne auf der Veranda, ein leichter Wind weht durch

Wenn Angst in die Enge führt. Ein Kommentar

Der Begriff Angst – so lässt sich nachlesen – hat sich aus dem indogermanischen anghu für „beengend“ über althochdeutsch angust entwickelt. Er ist verwandt mit dem lateinischen angustus bzw. angustia für „Enge, Beengung, Bedrängnis“. Soweit die sprachlichen Wurzeln. Wie verhängnisvoll Angst und Enge im Leben miteinander verstrickt sein können, wird mir deutlich, je länger ich

Bilderbuch-Tipp: Mit Farben und Lebensfreude gegen das Alltagsgrau

Globalisierung hat ein graues Gesicht – so könnte man bis zur Mitte des Buches denken. Denn erst muss der Schneider Flores verkraften, dass die Arbeitenden in der neuen Fabrik nur noch einheitliche graue Arbeitskleidung brauchen. Und dann kommt die Arbeitskleidung irgendwann in großen Kartons von anderswo her und der Schneider hat gar nichts mehr zu

Eine Fluchtgeschichte: Marisha – das Mädchen aus dem Fass

Manche Fluchtgeschichten sind uns in diesen Monaten wieder sehr nahe gerückt. Aber auch länger zurückliegende Erfahrungen gehören dazu und zeigen, was es bedeuten kann, wenn Menschen unter Verfolgung leiden und dann an der Landesgrenze zur erhofften Zuflucht abgewiesen werden: Ein dunkles Fass war monatelang ihr Versteck. Hunger, Krankheit und Angst begleiteten das Leben des jüdischen Mädchens