#kulturtagebuch 21. November 2020: Heute zu Besuch beim Bücherbus in Nicaragua

Coronabedingt fand der jährliche Pan y Arte-Tag heute via Zoom digital statt, was die besondere Chance bot, sich nicht allein mit Menschen in Deutschland, die auf unterschiedliche Weise mit der Projektarbeit von Pan y Arte in Verbindung stehen, auszutauschen, sondern diesmal ebenso direkt (und übersetzt) mit den Engagierten in Nicaragua.

So hatte ich die Chance, zumindest virtuell einen kleinen Einblick in die aktuelle Situation der Bücherei- und Leseförderarbeit von Pan y Arte in Nicaragua zu erhalten und den Kolleginnen und Kollegen dort zuzuhören, die uns von ihrer Arbeit berichteten. Ein paar Eindrücke daraus kurz zusammengefasst:

Wie überall haben auch in Nicaragua die coronabedingten Einschränkungen von Aktivitäten und physischen Begegnungen in der Kulturarbeit eine Erweiterung von digitalen Diensten bewirkt. Dabei konnte die Nutzung der bibliothekarischen Angebote sogar gesteigert und in neue Kreise ausgedehnt werden. Gleichzeitig wurde betont: Die jetzt neu geschaffenen und sicher auch weiterhin bereitgestellten digitalen Angebote sind keineswegs als Ersatz für reale Begegnungen und physische Medien zu verstehen, sondern als sinnvolle Ergänzung.

Auch wurde mit ganz unterschiedlichen Möglichkeiten experimentiert, um vor allem Kinder weiterhin mit Geschichten in Kontakt zu halten. So gab es z.B. die Idee, per Lautsprecher Geschichten in den Straßen vorzulesen, um diese auch mit Abstand noch gut hörbar zu vermitteln. Oder die Kinder haben selbst daran mitgewirkt, Bücher und Geschichten von Kind zu Kind weiterzutragen. Oft sah man die Kinder draußen im Freien lesen. Und es wurde deutlich, dass es hilfreich sein könnte, mit einem Mini-Bus noch beweglicher und gezielter auch Familien und kleinere Gruppen zu erreichen.

Seit einigen Jahren gehört die Kulturarbeit von Pan y Arte für mich zu den Projekten, die ich über die Aktionen “Bücher durch Bücher” und “Musik durch Musik” regelmäßig unterstütze. Auch nach diesem Tag und Einblick kann ich weiterhin empfehlen: Es bleibt sinnvoll und wichtig, die Kunst- und Kulturschaffenden in Nicaragua bei dieser wichtigen Arbeit zu unterstützten.

 

Susanne.brandt

Bedenkt und entdeckt das Leben in Flensburg oder unterwegs - am liebsten zu Fuß und in der Begegnung mit anderen. Lernt, schreibt, singt, erzählt, teilt und lässt sich jeden Tag vom Möglichen überraschen. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Brandt